Die Lorenz-Kellner-Sporthalle im Kurpark in Heilbad Heiligenstadt zeigte gestern ein kunterbuntes Bild. Nicht Sport stand im Fokus, sondern die Eröffnung der kulturellen Woche 2018 für das Eichsfeld. „Vielfalt verbindet“ ist das diesjährige Motto. Vielfalt war auch nicht zu übersehen….


750 Mädchen und Jungen aus den verschiedensten Schulen des Landkreises hatten sich eingefunden, dazu noch Landrat Werner Henning und Heiligenstadts Bürgermeister Thomas Spielmann sozusagen als Gastgeber wie auch Freunde und Familienangehörige, die die Darbietungen des Nachwuchses sehen wollten.

Eva-Maria Träger, Ausländerbeauftragte des Landkreises konnte sie alle herzlich begrüßen und freute sich über dieses bunte Bild und gemeinsame Miteinander, dass an solch einem Tag besonders deutlich wird. Auch der Landrat und Bürgermeister teilten diese Freude und wünschten allen einen schönen Tag. Den hatten dann die meisten auch. Von einem Mädchen war zu hören, dass es schade sei, dass dieser Tag nur einmal im Jahr stattfindet. Die Interkulturelle Woche bietet natürlich noch ein großes Programm die nächsten Tage, am in der Sporthalle kommt man so nur zur Eröffnung zusammen. Ganz herzlich begrüßt wurde die Delegation aus Ungarn, die seit Beginn die Interkulturelle Woche musikalisch begleitet.


Walter Schröder vom Kreissportbund führte dann durch das sehr vielseitige Programm. Verschiedene Gruppen und auch Einzelpersonen zeigten dann Ausschnitte aus der Kulturvielfalt ihrer Länder, wo sie herkamen.


Malika Sambulatova erhielt als erste viel Beifall für ihre Sandmalerei. Vor 18 Jahren kam sie aus Tschetschenien und ist inzwischen im Eichsfeld heimisch geworden. Sie ist Künstlerin und derzeit angestellt in der Leinefelder Stadtverwaltung. Zu vielen Gelegenheiten kann sie dort ihre künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen, wie beispielsweise bei der Weihnachtskrippe, die von ihr gearbeitet wurde.

Nach der Sandmalerei, die die Zuschauer auf einer Leinwand verfolgten, wurde das Programm mit Musik und Tanz fortgesetzt. Raisa Mutruck aus Göttingen überzeugte mit einem Zigeunertanz. Sie gehört zum Verein Rodnik in Heiligenstadt. Syrische Flüchtlinge zeigten einen Kindertanz und Männer und Frauen aus Ungarn einen Heimattanz. Vom Liethentreff zeigte die Jugendtanzgruppe, wie sie Dance-Rhythmen umsetzt und die Grundschule Lorenz Kellner, war mit traditionellem Eichsfelder Tanz dabei. Eine Mischung aus Tanz und Akrobatik bot Frau Heine mit ihrem Tanz der Kulturen.


Die Montessorischule aus Beuren präsentierte ihre Verbundenheit mit Kindern anderer Länder in dementsprechender Kleidung, Eni Reinhold begrüßte alle auf englisch, die anderen zeigten dann wie man sich auf der Welt unterschiedlich begrüßt.

Afrikanische Klänge und Tänze gab es natürlich auch, von der Sprachschule und der Trommelgruppe Xigubo. Malika Sambulatova schwebte förmlich mit einem tschetschenischen Hochzeitstanz über den Boden der Sporthalle zum Abschluss des Eröffnungsprogramms. Alles war sehr kurzweilig.

Viele fleißige Helfer hatten dafür gesorgt, dass zum Mittag genügend Essen und Trinken bereit stand. Es gab sowohl thailändisches Esse, als auch der beliebte Langos vom Freundeskreis Ungarn, aber auch Schaschlik und für diejenigen, die es süß mögen, den Eisenkuchen.

Nach der Mittagspause ging es im bunten Reigen weiter mit sportlichen Aktivitäten bis zum Kistenklettern, einer Hüpfburg auf dem angrenzenden Sportplatz, Genmeinschafts- und Geschicklichkeitsspiele luden zum Mitmachen ein, ebenso die vielen Bastelstände. Es gab auch Workshops mit dem Verein Menschen in Not, Villa Lampe, Ko-ra-le und dem DRK.

Der Höhepunkt war sicher am Nachmittag auch der Kinderzirkus vom Verein Seelenvogel, der nicht nur Kinder am Programm mitwirken ließ.

Alles in allem ein Miteinander, das an Vielfalt im Zusammenleben mit Menschen anderer Länder nichts zu wünschen übrig lässt.
Ilka Kühn