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Sa, 15:24 Uhr
03.03.2018
Gelesen

Wer Freunde hat, ist später tot

Seit Jahrzehnten schrumpfen die Haushalte. Allein in Deutschland leben 17 Millionen Menschen in Single-Haushalten. Wir legen nicht mehr so viel Wert auf Gemeinschaft wie früher. Wir trainieren den Kindern überbordende Selbstbezogenheit an „You are so very special“. Das mit Abstand am häufigsten fotografierte Motiv von Kindern und Jugendlichen sind – sie selbst...


Das hat Folgen für die Gesellschaft: Ein großer Teil der Menschen in der westlichen Welt leidet zunehmend unter Einsamkeit. Manfred Spitzer fordert: Wir dürfen Einsamkeit nicht länger als »Nebensache« abtun. Denn Einsamkeit ist eine Krankheit.

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Zahlreiche Studien belegen: Wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Demenz. Einsamkeit ist zudem ansteckend und breitet sich wie eine Epidemie aus – nicht nur Singles und Alleinstehende sind davon betroffen, sondern auch Verheiratete!

Manfred Spitzer beschreibt in seinem neuen Buch, wie krankmachende Einsamkeit und soziale Isolation aussehen und welch gravierenden Einfluss das auf Körper und Seele der Betroffenen hat. Und er stellt fest: Nichts ist gesünder im Sinne der Verlängerung des eigenen Lebens als die aktive Teilnahme an der Gemeinschaft mit anderen Menschen.

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Er ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher. Zuletzt veröffentlichte er die Bestseller Digitale Demenz und Cyberkrank.

"Einsamkeit, die unerkannte Krankheit"
Hardcover, Droemer HC
320 S.
ISBN: 978-3-426-27676-1
19.99 Euro
Autor: red

Kommentare
Franziskus
04.03.2018, 00.34 Uhr
Über die Überschrift
sollte man nachdenken?
Bodo Schwarzberg
04.03.2018, 00.41 Uhr
Singlethype und Einsamkeit=Trend und Krankheit
Das ist doch widersprüchlich: Einerseits wird die Selbstverwirklichung des Individuums als Gipfel der Persönlichkeitsentwicklung publiziert und dann die grassierende "Einsamkeit" beklagt. In einer Welt, die Ellenbogenmentalität und Egoismus in ihre Grundgesetze schreiben müsste, erscheint mir dieses Wehklagen absurd. Denn Alleinsein kann bewusst als Bereicherung und Abgrenzung gewählt sein. Einsamkeit hingegen ist ein psychologisch bedenklicher Befund. Der aber hat seine Ursache wiederum in der von der Gesellschaft geforderten Selbstverwirklichung und Individualität - als wenig diskutierte, da lästige Schattenseite. Vor allem die Alten leiden darunter, dass die nächsten Verwandten im Zuge ihrer Selbstverwirklichung sonstwo wohnen. Trotz Facebook immer mehr Einsame. Wie kann das sein?
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